Mieter und Vermieter fordern finanzielle Entlastung
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 08. April 2020 13:14
Gemeinsame Presseinformation
Dresden, 08.04.2020
Mieter und Vermieter fordern finanzielle Entlastung
Appell von Mieterverein Dresden e.V. und Haus & Grund Dresden e.V.
Mieter und Vermieter in Dresden setzen sich wegen der Corona-Pandemie für einen staatlichen Hilfsfonds „Wohnen“ ein. Er soll verhindern, dass Mieter wegen Mietrückständen ihre Wohnung verlieren und Vermieter finanziell ruiniert werden.
Dresden. „Durch die Corona-Pandemie drohen Mieter und Vermieter gleichermaßen in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten. Deswegen appellieren wir gemeinsam mit dem
Mieterverein Dresden an die Politik, einen Sicherungsfonds „Wohnen“ einzurichten“, erklärt Christian Rietschel, Vorsitzender von Haus & Grund Dresden.
„Mieter, die aufgrund der Corona-Krise ihre Miete ganz oder teilweise nicht zahlen können, sollen sich an einen Hilfsfonds wenden können, um die Übernahme ihrer Mietzahlung zu
beantragen“, erklärt Peter Bartels. Der Vorsitzende des Mietervereins Dresden warnt: „Aufgrund der Corona-Pandemie kommt es bei zahlreichen Mieterhaushalten zu
Einkommensausfällen und dadurch zu Mietrückständen“. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass die Krise Mietern die Wohnung koste.
Der Gesetzgeber hat Mietern zwar erlaubt, die Mietzahlung wegen der Krise vorübergehend auszusetzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Mieter in dieser Zeit mietfrei wohnen können.
„Stehen ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, ist die Miete auch in der aktuellen Situation weiter zu zahlen“, erklärt Peter Bartels. Die nicht gezahlte Miete muss innerhalb von
zwei Jahren mitsamt Zinsen nachgezahlt werden. Das wird nicht für alle einfach werden. Der Fonds soll die Miete bei COVID 19-bedingtem Ausfall als Zuschuss oder zinsloses
Darlehen übernehmen und an den Vermieter auszahlen. „Fehlt es an einer finanziellen Unterstützung, dann werden zahlreiche Mieter nach der Pandemie den Mietrückstand nicht oder
nur teilweise ausgleichen können. Der Solidarfonds muss diese Lücke schließen“ fordert Peter Bartels.
„Wir kämpfen hier für eine gemeinsame Sache“, erklärt Christian Rietschel. „Die privaten Vermieter und die Mieter dürfen mit den finanziellen Folgen der Corona-Situation nicht im
Stich gelassen werden.“ Gerade die vielen privaten Kleinvermieter haben meist nicht ausreichend Rücklagen, um längere Mietausfälle zu verkraften. „Bei ehemaligen Selbständigen
sind die Mieteinnahmen oft die Rente“, so der Vorsitzende von Haus & Grund Dresden.
Beide Vereine wünschen sich aufgrund der aktuellen Lage, dass faire Mieter auf Fair-mieter treffen und umgekehrt.